Was ist recht? Was ist richtig?
Was ist verantwortungsvoll in dieser Zeit?
Fragen, die in diesem Wahljahr manchen umtreiben.
Bereits das Volk Israel musste sich in seiner Zeit schon mit solchen auseinander setzen. In der Erinnerung an das Exodusgeschehen – die Befreiung aus der Sklaverei und Unterdrückung in Ägypten- regeln zahlreiche Gebote, Hinweise und deren konkrete Auslegung das Leben eines gläubigen Juden und das Miteinander mit anderen. Von unserem christlichen Blick einseitig als „Gesetz“ und damit falsch verstanden, gelten sie eben nicht nur der religiösen Gemeinschaft, sondern ordnen generell das Miteinander in einer multikulturellen Gesellschaft.
Die Diskussionen, wie das Miteinander in unserem Land geordnet werden soll, gehen landauf, landab hoch. Nicht wenige meinen, im Recht zu sein- nicht nur mit ihrer Meinung, sondern auch mit den Klagen, den Beschwerden, den Beschuldigungen gegenüber dritten.
Heißt „demokratisch“ zu sein, seiner Meinung lautstark und aggressiv Luft zu machen und dabei die Spielregeln der Kommunikation völlig außer acht zu lassen, nach dem Motto „Hauptsache ich“ – „Hauptsache meins!“?
Ist es verantwortungsvoll, mich der Mehrheit der Stimmen in der Gesellschaft anzuschließen, auch wenn ich spüre, dass diese Meinungen nicht mehr mit dem allgemeinen Menschenrechten und der demokratischen Grundordnung überein stimmen, weil sie eben Menschen ausgrenzen und bestimmten Gruppen sogar feindlich gegenüber stehen?
Kann ich als Christ solches tolerieren oder sogar für gut heißen, wenn ich weiß, dass Jesus völlig anders gehandelt hätte?

Fragen, die uns herausfordern – auch mitten in der Urlaubszeit -nicht zuletzt, weil sie der Monatsspruch für den Juli an uns heranträgt.
Ich wünsche uns Mut, dass wir uns als Christen bekennen, ja auch gegen den Strom schwimmen und als Wähler so Verantwortung für ein gutes Miteinander aller in der Gesellschaft übernehmen.

Ute Thalmann