Andacht für die 3. Woche nach Ostern, 18. bis 24. April 2021
Tobias2022-11-24T20:05:27+01:00Ursprünglich schrieb Paulus diese Worte an die Christengemeinde in Rom sehr wahrscheinlich zurzeit des Kaisers Nero, der als brutaler Christenhasser unrühmlich in die Geschichte eingegangen ist. „Überwinden“ – dieses Wort bleibt als erstes im Gedächtnis, wenn wir diesen Satz des Apostels Paulus lesen oder hören. „We shall overcome – wir werden überwinden“ sangen viele Jahrhunderte später die unmenschlich behandelten Sklaven auf den Baumwollplantagen in den Südstaaten der USA. In den 1980er Jahren erlebte dieses geistliche Lied auch in der zu Ende gehenden DDR eine große Beliebtheit in kirchlichen Gruppen. „Überwinden“ – das klang wie himmlische Musik in den Ohren der verfolgten Christen, der geschundenen Sklaven und aller Menschen, die unter ungerechten gesellschaftlichen Verhältnissen oder Staatsregimen zu leiden haben. Die Notlage zu überwinden – das wünschen wir uns auch nach mehr als einem Jahr Pandemie. Ja, es ist tatsächlich eine Notlage. Denn allein in Europa sind schon mehr als eine Million Menschen durch diese Krankheit gestorben. Auch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Spätfolgen lassen sich heute noch gar nicht erahnen. Können wir auch für uns heute den Satz des Paulus hören? „In dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.“