Schutz und Geborgenheit in widrigen und stürmischen Zeiten

 

Das Klima hat sich verändert, nicht nur im Blick auf die Erderwärmung, sondern leider auch das im Miteinander von Menschen. Manchem steht der Wind direkt ins Gesicht – andere kämpfen mit widrigen Umständen. Worte werden auf die „Goldwaage“ gelegt, Menschen wegen ihrer Anschauungen und Meinungen diskriminiert. Die Spaltung wird immer offensichtlicher. In den sozialen Medien sind Hass und Beleidigungen keine Seltenheit. Das setzt Menschen zu. Fordert sie heraus.

Es ist nicht leicht, dem stand zu halten, nicht aufzugeben. Wem es gelingt, der besitzt Resilienz. Er kann „in seine ursprüngliche Form zurückkehren“ (was der Wortsinn von Resilienz beschreibt) – sie verliert sich nicht. Menschen mit solcher Fähigkeit strahlen Kraft aus und ruhen in sich selbst. Schon eine zuverlässige Bezugsperson in der Kindheit reicht aus, dass ein Mensch solche Widerstandskraft entwickelt. Manche finden in der Vorstellung, dass Gott da ist und Geborgenheit schenkt, solche innere Stärkung. Ja, auch der Glaube fördert Resilienz und schenkt Schutz und Geborgenheit in widrigen und stürmischen Zeiten. In der Bibel wird der Glaube häufig mit Bildern aus der Natur beschrieben: Gott als Quelle, als Fels, als Sonne und Licht, aber auch wie eine Vogelmutter, die ihre Jungen liebevoll und schützend unter ihre Flügel nimmt.

Da erfahre ich – und vielleicht kann ich es auch in der Vorstellung spüren – da schaut einer wohlwollend auf mich, er nimmt mich in Schutz, umsorgt mich liebevoll, begleitet mich.

Und ich fasse Vertrauen, kann mich in seiner Gegenwart selbst annehmen – und andere auch. Das hilft mir, Gegenwind auszuhalten, Schweres zu überwinden und lässt selbst meine Wunden heilen.

Im Monatsspruch für den August heißt es: Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich. (Psalm 68,8)

Ute Thalmann