(Rückblick auf den Emmausweg 2023)

ist einem manchmal zum Weglaufen zumute. Besonders dann, wenn sich Schwierigkeiten einstellen oder wenn einem Not und Leid betreffen. Auch dann, wenn mir bewusst wird, ich mache immer wieder die gleichen Fehler…und frage mich, wann es einmal anders wird.

Die Bibel berichtet von Menschen, denen es ähnlich ging- von Kleopas und Simeon, zwei Anhängern von Jesus, die nach seinem Tod, das für sie einem Desaster gleich kam, nur noch eins wollten- nach Hause. Denn mit der Kreuzigung Jesu, ihres Meisters und Lehrers, schien alles, was ihnen wert und lieb, mit einem Mal wegzubrechen. In dieser Unsicherheit sehnen sie sich nach Vertrautem, nach Halt –also erst einmal dahin zurück, woher sie kamen – nach Emmaus. Sie machen sich also auf den Weg- und erleben Erstaunliches. Sie sind miteinander im Gespräch – und mit einem, der sich erst nach einiger Zeit offenbart. In ihnen stellt sich Wandlung ein.

Ca. 50 Leute hatten sich am Ostermontag auf den traditionellen Emmausweg von Ranis nach Krölpa begeben. Seit über 20 Jahren gibt es diese Tradition schon in der Region Pößneck. In diesem Jahr stand die Frage im Raum, wie Auferstehung in einer bedrängenden Zeit – angefüllt mit Sorgen und Befürchtungen, aber auch persönlichen Nöten und Leiden, erfahrbar werden kann. Ähnlich den Emmausjüngern gab es Menschen, die einiges an schweren Gedanken mit sich trugen. Manchmal lastet so etwas auf einen, wie ein Stein. Streitigkeiten, Missverständnisse, eigene Unzulänglichkeiten, aber auch Nöte und Ängste, eigene hohe Erwartungen und Druck von außen, dem man nicht gewachsen scheint, Angewohnheiten, die einen immer wieder einholen und ausbremsen.

Mit dem Vergebungsritual Ho òponopono (aus Hawai) sind wir gemeinsam Schritte gegangen, sich und anderen vergeben zu lernen. James Allen sagte einmal: Du bist heute, wo deine Gedanken dich hingebracht haben und du wirst morgen sein, wo deine Gedanken dich hinbringen werden.

Sich alter, beschwerender Gewohnheiten bewusst werden und sich selber zu vergeben und anzunehmen, loslassen zu üben, darum ging es auch auf den Stationen im Hain.

So ist mancher im Gespräch oder auch im Schweigen unterwegs gewesen. Mit strahlend blauen Himmel und Frühlingslüften beschenkt und eigenen Eindrücken erfüllt kamen wir schließlich ans Ziel, wo wir von weiteren Besuchern erwartet wurden. Nach einer Anschlussandacht in der Kirche ging es zum Kaffeetrinken ins Pfarrhaus und Pfarrgelände. Auch die Kinder wurden beim Ostereiersuchen fündig.

An dieser Stelle ein großes DANKE an alle, die mitgewirkt haben, bei der Vorbereitung, in Küche und Gelände, am heimischen Backofen oder auch beim Kaffeetrinken. Danke allen, die sich haben einladen lassen und für manches gute Weggespräch, das „auferweckt“ hat.

Gestärkt an Leib und Seele zogen die meisten am späten Nachmittag heim.

Veranstaltungshinweise: