Text: 1. Mose 21,6 (Monatsspruch Februar 2023)

Sarah aber sagte: Gott ließ mich lachen. (Einheitsübersetzung)

Gedanken zum Text

Sogar auf den allerersten, oberflächlichen Blick passt der Monatsspruch in unsere Zeit, oder? Schließlich kommt in diesem Monat traditionell die fröhliche „fünfte Jahreszeit“ zu ihrem Höhepunkt. Schön, dass wieder gemeinsam gelacht werden darf, denn Lachen befreit und ist gesund – getreu dem Motto: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“ Vielleicht gelingt es ja tatsächlich, die Sorgen des Alltags für einige Stunden weg zu lachen und sich von der gemeinschaftlichen Hochstimmung tragen zu lassen, die der Seele gut tut. Es braucht jedoch nicht unbedingt den Karneval, um sich in solcher Hochstimmung wieder zu finden. Bei Sarah zum Beispiel waren die Gründe ganz andere, als sie sagte: „Gott ließ mich lachen.“ Zum einen hatte sie unvorstellbares Glück: Das ganze Leben mit Abraham hatte sie sich ein Kind gewünscht – und gegen alle menschliche Erwartung hatte sie nun doch eins bekommen. Zum anderen war sie zutiefst erleichtert: Der Fluch der Unfruchtbarkeit, eine riesige Last war ihr von der Seele genommen. Leicht und befreit fühlte sie sich und ihr Lachen war herzlich und ansteckend. In einer anderen Übersetzung heißt es: „Sarah jubelte: Gott lässt mich vor Freude lachen. Wer davon hört, lacht mit mir.“ Jetzt darf auch sie erleben, wie schön es ist, miteinander zu lachen statt übereinander. Davon hatte sie sicher mehr als genug, wenn die Spötter hinter ihrem Rücken und im Laufe der Jahre immer öfter ihr auch direkt ins Gesicht über sie und ihre Schwäche lachten. Denn Lachen ist eben nicht immer gesund. Es kann auch zutiefst verletzen. Im Karneval sind so manche „humoristische Seitenhiebe“ erlaubt. Dort haben auch Spott und Ironie ihren Platz. Spätestens am Aschermittwoch aber, geht es nach der alten Karnevalstradition, gehören sie wie die Kostüme gut eingemottet in den Fundus. Damit sie in der nächsten Saison frisch und unverbraucht zum Einsatz kommen können. Für das Zusammenleben im Alltag hat sich dagegen bewährt: Lieber öfter miteinander gelacht als einmal übereinander. Probieren Sie es aus und sie werden entdecken: Das miteinander Lachen ist ein Gottesgeschenk.

Gedanken zum Bild:

Die Narren sind los – so heißt es in der Faschingszeit. Alles nicht so ernst nehmen, jeder Spaß ist erlaubt, Narrenfreiheit eben. Vor allem die „da Oben“ werden aufs Korn genommen. Das ist wohl einer der Gründe, weshalb in den letzten Jahren der glorreichen, aber ziemlich humorlosen DDR (zumindest was Späße über die „Obrigkeit“ betraf) die Faschings- und Carnevalsvereine wie Pilze aus dem Boden schossen. Im „närrischen Gewand“ war so einiges an kesser Kritik möglich. Aber auch da musste das Publikum oft „zwischen den Zeilen“ hören, denn „frei“ waren die Narren wie alle anderen erst ab 1989. Erst jetzt begann die Zeit, in der die „Obrigkeit“ auch in unsrem Teil der Heimat keine Angst mehr vor der spitzen Zunge und dem manchmal schrägen Humor der Narren hatte, der ein wichtiger Bestandteil der Meinungsfreiheit ist. Die fortgeschrittenen Semester unter uns werden sich erinnern, dass diese errungene Meinungsfreiheit ein ganz wichtiger Grund unserer Freude im Jahr 1989 und danach war. Seitdem treibt sie immer mehr Blüten, diese Freiheit, vor allem auch Dank Internet und der massenhaften Verbreitung der „elektronischen Endgeräte“. Da gibt es keine „Saison“ mehr für die Narren. Sie sind das ganze Jahr über los, jeden Tag und jede Stunde und verbreiten ihre „närrischen“ Ansichten – leider nicht immer nur zum Spaß. Denn unter dem Deckmantel der Freiheit agieren auch die, die sie für ihre finsteren Interessen auszunutzen verstehen. Die sagen dann: „Jetzt traut sich endlich mal jemand, was zu sagen!“ Erschreckend ist, wie viele ihnen zustimmen. Das sind längst nicht alles „Narren“, sondern Menschen, die es eigentlich besser wissen müssten. Alle, die die Freiheit und die Mitmenschlichkeit lieben, sollten dem HERRN in den Ohren liegen, dass ihnen rechtzeitig aufgeht, was dieses „Was“, das sich da jetzt „jemand zu sagen traut“, bedeutet. Sonst könnte es das gewesen sein mit der Narrenfreiheit – und nicht nur damit.

Gebet:

Barmherziger Gott, wir danken DIR für DEIN gutes Wort und DEINE Nähe, dass DU mit uns gehst und uns in DEINE Zukunft führst, auch wenn wir unsere Tage zubringen in einem Gewirr aus Stimmen und Einflüssen, „Sachzwängen“ und Gütern, für die wir unsere Zeit und Kraft aufbringen.

HERR, unser Gott, schenke DU uns die Freude am Leben, die wir miteinander teilen können. Bewahre uns vor falscher Hoffnung und vor falschen Propheten, die das Heil versprechen und nur sich selber meinen. Schütze uns mit der Macht DEINER Liebe vor allem, was uns von DIR weg bringen will, vor allem, was auf uns einstürmt, was uns die Kraft raubt und die Hoffnung zu ersticken droht.

Barmherziger Gott, trage DU die Müden, schenke Klarheit den Zweiflern, besänftige die Zornigen, bewege die Zögernden, ermutige die Ängstlichen, stärke die Aufrichtigen, schenke den Orientierungslosen ein gutes Ziel. Zeige den Mächtigen DEINE Macht und offenbare den Ohnmächtigen die Kraft DEINER Liebe, die Berge versetzen kann, wie DEIN Prophet uns verheißt.

HERR, unser Gott, wir bitten DICH, bewege unsere Herzen, schärfe den Verstand und stärke unsere Hände, schenke uns Ideen und bewahre unseren Mut, damit Frieden werde und das Zusammenleben gelingt in DEINEN Kirchen und Gemeinden und der Welt.

Barmherziger Gott, wir bitten DICH um Worte der Vergebung für alle, die schuldig wurden. Wehre dem Bösen und wandle in Segen, was wir verderben. Hilf, dass alle DEINE Güte erkennen, besonders die, die zu tragen haben an uns oder ihrem Schicksal. Reiche den Sterbenden DEINE väterliche Hand und führe sie in DEINE Ewigkeit.

HERR, unser Gott, nimm uns dafür in DEINEN Dienst mit unseren Gaben und Grenzen, in unserer Vielfalt und Eigenheit, damit wir die Zeit, die DU uns zum Leben schenkst, in DEINEM Sinne miteinander und füreinander nutzen. Wecke in uns die Kräfte, die heilen und helfen in DEINEM Geist.