(1.Chr.16,33) – Monatsspruch August

Die Meldungen über die Waldbrände und die nicht enden wollende Trockenheit hören nicht auf. Mich stimmt das sehr nachdenklich. Wenn ich durch die Wälder gehe, ist mir eher zum Weinen zu mute, als zum Jubeln und ich kann mir vorstellen, dass den Bäume in diesen Zeiten auch nicht zum „Jubeln“ zumute ist.

Können Bäume überhaupt jubeln? Dass sie untereinander ganz vielfältig kommunizieren, das hat die Wissenschaft in den letzten Jahren entdeckt. Noch vor einiger Zeit war so etwas für uns Menschen nicht vorstellbar. Folglich wurde weniger darüber nachgedacht, wie mit Bäumen und Wäldern umgegangen wurde. Das der Wald über Jahrzehnte fast nur als Wirtschaftsfaktor gesehen wurde, hat Folgen. Wir spüren sie und auch der Wald selbst leidet darunter. Bereits 1983 besingt Alexandra das Schicksal eines Baumes, der menschlichen Plänen weichen muss in ihrem Lied „Mein Freund der Baum“.

Was wir spüren und erfahren, bringt uns zum Nachdenken – ja vielleicht auch zum Umdenken und einem neuen Verhalten. Sommerhitze tut das ihre und Waldbrände, selbst vor unserer Haustür, auch. Vielleicht ist der Monatsspruch für diesen Sommermonat auch eine Erinnerung daran, dass auch Bäume „jubeln“ könnten, wenn es Gründe dafür gibt. Und diese könnten sein:

Wenn Bäume spüren, dass sie achtsam behandelt werden und eine Aufforstung der freien Flächen geschieht. Wenn sich der Wald nicht zur Müllkippe entwickelt, weil Menschen ihren Hausmüll, Abfälle, Bauschutt und alte Autoreifen dort entsorgen. Wenn Menschen den Wald aufsuchen, sich an ihm freuen, darin wandern und sich erholen, statt ihn mutwillig zu zerstören oder einer Brandgefahr aussetzen.

Ursprünglich stammt der Monatsspruch dem 1. Chronikbuch im Alten Testament. Es beschreibt die Geschichte des Volkes Israel und die erfahrene Nähe oder Ferne ihres Gottes. Die Erinnerung, dass Bäume jubeln, ist dem König David in den Mund gelegt-als Dankgebet vor der Bundeslade für die Bewahrung und das Geleit, dass Gott seinem Volk erwiesen hat. Und dazu gehören für ihn auch die Kritik und die Zurechtweisung, mit der Gott Menschen auf den Weg und zur Einsicht bringen will.

Vielleicht auch uns, damit Bäume wirklich jubeln können.

Ute Thalmann, Pastorin