In diesem Jahr jährt sich die Ersterwähnung des kleinen Heidedorfes Friedebach (Ortsteil von Krölpa)zum 950.Mal. In der Urkunde wird der Ort „Vridebach“ genannt. 1074 zählt der Ort zur Benediktinerabtei in Saalfeld. Ursprünglich bestand er aus zwei Teilen: Friedebach und „Dorren- oder Dürrenfriedebach“ (im Bereich der Wüstenhofsmühle). Das Dorf ist ein Waldhufendorf, dessen Gehöfte früher von eigenen Wiesen, Feldern und Waldgrundstücken umgeben waren. Folglich zieht es sich auf einer Länge von ca. 3 km durch das Tal des Krebsbaches. In der Vergangenheit standen sich die Friedebacher Einwohner gut, die größten Bauerngehöfe hatten neben den Mühlen und der Pfarrei das Jagdrecht. Allerdings galt es auch dem Sächsischen Kurfürsten, der die Jagd in diesem Teil der Heide durchführte, entsprechend Dienste zu leisten. 1524 soll Kurfürst Friedrich von Sachsen hier zu Jagd gewesen sein und eine Kirchenvisitation in dem ehemaligen Stiftsdorf angeregt haben.

Infolge dessen wurde in Friedebach kurz nach der Reformation eine Schule errichtet.

1547 wurde ein „Jagdschloss“ an Stelle eines bereits bestandenen, aber im Schmalkaldischen Krieg zerstörten errichtet worden sein. Wann dieses zugrunde ging, weiß man nicht. Allein der Name „Schloßtal“ erinnert daran.

In der Mitte des Dorfes erinnert ein Steinkreuz an eine Begebenheit aus dem Dreißigjährigen Krieg, die sich 1640 zugetragen haben soll: Ein verwundeter schwedischer Hauptmann oder Oberst war nach Friedebach gekommen und wurde von den Einwohnern gefunden und gepflegt. Als Dank hatte er an der Stelle, an dem er gerettet worden war, ein steinernes Kreuz aufstellen lassen. Umherziehende schwedische Soldaten verschonten das Dorf, nachdem sie das Kreuz sahen.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg lebten noch 95 Seelen im Ort. Um 1835 hatte das Dorf 159 Einwohner und 100 Jahre später 126. Im Jahr 2020 lebten 95 Menschen hier.

Seit alter Zeit besaß Friedebach eine Kapelle. Sie war dem Hl. Nikolaus geweiht. Eine Inschrift im Kirchenschiff (Südseite) erinnert daran, dass sie bereits 1425 bestanden hat.

1716 wurde die Kirche vergrößert – zur Einweihung des Kirchengebäudes war der Landesherr Fürst Johann Ernst, Herzog zu Sachsen- Saalfeld und Coburg zugegen. Bemerkenswert ist die Ausstattung der Kirche mit Deckengemälden und einem barocken Kanzelaltar.

1764 wurde neben der Ruine des herrschaftlichen Jagdschlosses (vormals Engelsches Gut) ein Forsthaus errichtet.

An der Kirchhofmauer erinnert ein Steinrelief mit einer Kreuzigungsdarstellung an frühere Zeiten. Auf dem Kirchhof selbst befindet sich eine Sandsteinstehle, die an das Schicksal des Jagd- und Forstangestellten Johann Martin Ettelt (1690-1743) erinnert.

Zusammengestellt von U. Thalmann

Quellen: Alexander Blöther – Sagenhafte Wanderungen im Saale-Orla – Kreis, Tannhäuser 2.Aufl.2016, Heimat im Bild , Nr.32, 1935, Kirchenchronik Friedebach

Fotos: U. Thalmann, privat