Stellen Sie sich mal vor, in der Dämmerung eines Abends läutet es an Ihrer Haustür. Draußen steht ein junger Mann in etwas vergammelter Kleidung mit seiner Freundin, die offensichtlich schwanger ist. Neben den beiden steht ein alter Rucksack. Sie suchen ein Nachtquartier. Was würden Sie tun? Im Obdachlosenasyl oder im Übergangswohnheim anrufen? Die Couch im Wohnzimmer zurecht machen? Den Bürgermeister fragen? Schlafsack und Isomatte für die Scheune mitgeben? Und das alles in Zeiten der Corona- Pandemie… Plötzlich treffen sich mehr als zwei Haushalte… .
Wir möchten Türen füreinander öffnen, statt abzuschotten oder Türen vor der Nase zu zuwerfen. Auch wenn aufgrund der aktuellen Situation vieles nicht so einfach und auch möglich ist – wir denken an manche Konzerte und kleine Dinge zum Advent, die ausfallen müssen – wagen wir unser Türen offen zu halten – damit meine ich nicht nur Türen an den Kirchen oder Gemeindehäusern, sondern vor allem die „Türen unserer Herzen“. Achtsam und aufmerksam miteinander umgehen, kann ich üben, sicher wird es mir nicht immer gelingen, aber ein Versuch ist es wert. Und die Adventszeit – ja auch die Geschichte von Maria und Josef erinnern mich daran- aufeinander zu hören und erspüren, was der andere braucht, was ihm gut tut, was verbindet und hilfreich ist. Wer wünscht sich das nicht in einer Notlage?
Was wäre, wenn es mir selbst so ginge und alle Türen sich vor mir schließen würden? So hoffen wir auch für Sie, dass Sie da und dort eine Tür auch in unserem Adventskalender finden, die sich Ihnen öffnet und heilsames, erfreuliches und bemerkenswertes mit sich bringt.
Eine behütete Zeit und bleiben Sie gesund und uns gewogen!