Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett
der Erde und Korn und Wein die Fülle!

(1.Mose 27,28)

 

Ein Segenswort, das mich an zahlreiche irische Segenssprüche erinnerte- denn sehr bildhaft beschreibt es den Wunsch für Wachstum und das Gedeihen, aber auch für Auskommen, Glück und Freude.

Wir gehen auf die Höhe des Jahres zu – Sommerzeit – Zeit des Wachstums- des Lebens in Fülle.

In der Üppigkeit der Natur ahnen wir die Fülle des Lebens. Wir freuen uns, wie sich alles entfaltet und wächst. Wie die Dinge gedeihen, die wir vor Wochen in Hoffnung gesät haben.

Ursprünglich gehört dieser Segen zu den Vätergeschichten im Alten Testament. Isaak segnet mit diesen Worten Jakob, der sich mit List den Segen seines Bruders Esau erschlichen hat – den, des Erstgeborenen. Ursprünglich galt er nur einem Kind.

Wo Segen unteilbar scheint, kommt es zu Neid und Streit, Konkurrenz und Hinterlist.

Das Ende der Geschichte aber zeigt, Segen gibt es genug – beide Brüder erfahren Gottes großzügigen Segen.

Gottes Segen reicht für die ganze Erde – er kann Blühen, Wachstum und Frucht schenken im überfließenden Maß. Allen soll das zu Gute kommen.

So kann mich in diesen Wochen an der üppigen Fülle der Natur erfreuen – das duftende, frische Brot genießen, was aus dem Korn gebacken wurde – mich am funkelnden Wein in den Gläsern erfreuen, wenn wir unter Freunden im Garten an einem Sommerabend feiern. Dann kann ich sehen und schmecken, wie reich beschenkt ich bin – dankbar werden und auch etwas von der Lebensfreude, die dann in mir ist, weitergeben, für andere zum Segen.

So breitet sich Gottes Segen unter uns aus.

Ute Thalmann