Schriftwort: 5. Mose 4,9 (Tagesspruch zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus – Mittwoch, 27. Januar 2021)
Pass auf und achte gut auf dein Leben! Vergiss die Ereignisse ja nicht, die du mit eigenen Augen gesehen hast! Behalte sie ganz fest in deinem Herzen dein ganzes Leben lang! (Übersetzung: Basis Bibel)
Gedanken zum Text:
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz. Dieses Lager wurde zum Symbol der unvorstellbaren Grausamkeit des Naziregimes. Aus diesem Grund wurde der Tag seiner Befreiung zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Ein Tag wichtiger Reden wichtiger Menschen, der aber von der breiten Gesellschaft doch eher am Rande wahrgenommen wurde. Denn es war ja alles in Ordnung. Die Demokratie funktionierte im Großen und Ganzen ganz gut und hatte alle bisherigen Krisen überstanden. Von diesen kann sich aber wohl kaum eine mit der gegenwärtigen Pandemie – Krise messen. Man könnte den Eindruck bekommen, dass sich gesellschaftliche Spannungen verschärfen, je länger die Krise andauert. Sündenböcke werden gesucht und gefunden, verhöhnt und verspottet, auf selbst gebastelten Schildern beleidigt und ausgesperrt.
Auf der Strecke bleibt der Respekt – aber nur der vor anderen. Für sich selbst wird er umso heftiger eingefordert. Anstand und Umgangsformen sind schon längst nur noch etwas für Weicheier. Beste Bedingungen für Leute, die Gewalt in Wort und Tat zur Durchsetzung ihrer Interessen für normal halten. Und dazu gehören eben leider auch 76 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz die nachgeborenen Verherrlicher der Täter und ihrer Ideologie von damals. Gut getarnt gießen sie Öl ins Feuer, wo sie nur können und haben eine teuflische Freude daran, wenn die Wut so richtig auflodert. Sie wittern ihre Chance, wenn es in der Gesellschaft so richtig kracht. Pass auf und achte gut auf dein Leben! – sagte Mose einst zu seinem Volk auf dem Weg durch die Wüste. Erinnere dich, dass der EWIGE mit dir ist, damit du eine Zukunft hast. Das gilt auch für uns heute, die wir Gott glauben.
Foto: J.Reichmann
Gedanken zum Bild:
Eine Straße im winterlichen Abendlicht, mehr zu erahnen als zu erkennen. Sie führt bis zum Horizont. Wer den Weg nicht kennt, wird ihr unsicher folgen, Schritt für Schritt. Wer sie dagegen schon einmal gegangen oder gefahren ist, wird sich erinnern, wohin sie führt. Die Erinnerung ist eine Hilfe, auch für die Gegenwart und für die Schritte in die Zukunft. Was genau auf uns zukommt, wissen wir nicht. Aber wir kennen aus der Erinnerung die Schlaglöcher, in die wir nicht ein zweites mal hineingeraten müssen, wenn wir auf uns aufpassen und auf Gottes Hilfe vertrauen.
Gebet
HERR, ewiger Gott, wir sind unterwegs auf den Wegen unseres Lebens. Hab Dank für alles, was das Leben schön macht auch in diesen angespannten Tagen.
HERR, lass uns Ausschau halten nach denen, deren Furcht größer ist als unsere, die geplagt sind von Sorgen und keine Antwort finden auf die Frage, wie es denn weitergehen soll. Lass uns tun, was ihnen gut tut.
HERR, unser Gott, wir sind unterwegs auf den Wegen unseres Lebens. Manchmal türmen sich auch die Sorgen um uns und die Angst greift nach unseren Herzen. Dann schenke uns, HERR, die Gewissheit, dass DU bei uns bist, dass DU uns in DEINEN Händen hältst und mit uns gehst in DEINE Zukunft.
HERR, wir bitten DICH für uns alle, dass wir durch ein Lächeln, ein gutes Wort oder eine beruhigende Hand ein wenig von DEINER Zukunft schon heute verschenken können.
Erbarmender Gott, erhöre uns. Amen
Beten wir das Vaterunser:
Vater unser im Himmel
geheiligt werde Dein Name
Dein Reich komme
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden
Unser tägliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit
Amen
Es segne uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
AMEN