O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter…

für die meisten gehört der Tannenbaum einfach zum Weihnachtsfest hinzu.

Hierzulande ist er eigentlich eher eine Fichte, weil in unseren Wäldern nur wenige Tannen wachsen, aber dort wo der Brauch herstammt, (aus dem Elsass) gab und gibt es mehr Tannen. Vermutlich wurde im 16. Jahrhundert der erste Baum aufgestellt. Er wurde mit leichtem Backwerk und mit Äpfeln verziert. Aus Platzgründen wurden manchmal die Bäume auch an der Zimmerdecke aufgehängt.

In anderen Gegenden entwickelte sich natürlich anderer Schmuck zu Weihnachten: unterschiedlich gestaltete Holzgestelle wurden mit grünen Zweigen umwickelt und mit Kerzen und Gebäck geschmückt. Im Norden gab es die sogenannten Weihnachtspyramiden, in Friesland schmückte man Rutengestelle, die „Tunschere“ genannt wurden. Auf Hiddensee gab es die „Bügelbäume“, in Schlesien die „Putzäpfel“ oder die Klausenbäume in Süddeutschland. Im Erzgebirge entwickelten sich ganz eigene Formen, wie geschnitzte Lichterkronen, Spielzeugpyramiden, die sich bis heute neben dem Weihnachtsbaum behaupten. In der Gegend um Saalfeld waren „Reifenbäume“ beheimatet. An einem Mittelstab wurden drei aus Weidenruten, Blech oder Holz gefertigte Reifen befestigt, die nach oben kleiner wurden. Diese hat man dann mit Moos oder Tannengrün umwickelt und anschließend mit Äpfeln, Nüssen, Lichtern, bunten Bändern und Ketten aus Glaskugeln geschmückt. Leider verdrängte der Tannenbaum diesen Brauch aus den Wohnstuben.

Im 18. Jahrhundert entstand dann aus der Verschmelzung verschiedener Bräuche der kerzengeschmückte Tannenbaum. Neben Äpfeln und Backwerk wurde der Baum mit anderen Süßigkeiten, Nüssen, mit „Goldenem“ (vergoldete Nüssen/ Kugeln) geschmückt.

Auch Strohsterne gehören als Schmuck dazu, wie auch Lametta oder auch Girlanden. Auch modische Trends fanden Ausdruck im Schmuck des Tannenbaums.

Schon zu früheren Zeiten war es unter Strafe verboten, seinen Tannenbaum aus dem Wald zu holen. Die Weimarische Forst- und Jagdordnung von 1775 drohte mit einer Geldstrafe in Höhe von 3 Reichstalern. Wer Bäume aus dem Wald verkaufte musste ebenso mit einer Strafe (5 Reichstaler) rechnen. Wer beim Stehlen eines Tannebaums erwischt wurde, kam ins „Waldbußregister“.

Auch das anfängliche Verbot der Tradition, konnte ihr keinen Abbruch tun. Der Christbaum gehört, neben der Weihnachtskrippe einfach zum Fest hinzu.

(Quelle: Eva Stille: Christbaumschmuck. Ein Buch für Sammler und alte Dinge / Ingrid und Ulf Annel- Das große Weihnachtsbuch- Thüringen, Beate Steitz- Röckener – Wir kommen das Kind zu sehen/ Agentur des Rauhen Hauses)

Weihnachten

(aus einem Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe von 1822)

Bäume leuchtend, Bäume blendend,

überall das Süße spendend,

in dem Glanze sich bewegend,

alt und junges Herz erregend-

solch ein Fest ist uns bescheret.

Mancher Gaben Schmuck verehret,

staunend schaun wir auf und nieder,

hin und her und immer wieder.

(Fotos: Ute Thalmann, privat)


In diesem Türchen:

Ein Tannenbaum erzählt – eine Geschichte….

O du Fröhliche…


Ein Tannenbaum erzählt… !

Eine Geschichte, gelesen von Ute Thalmann


O du Fröhliche …


Gespielt von David Borell, regionales Konfirmandenprojekt.


Wir sagen Danke…

Wir danken Andreas Rübesam für das Mitmachen beim Video.

Wir danken David Borell für das Orgelstück.

Wir danken Thomas Hubich für die Musik für das „Türchen“.