Was feiern wir da eigentlich? | Teil 9 | Mariä Lichtmess

Mariä Lichtmess (2.Februar) Darstellung des Herrn

Wie lange können Christbaum und Krippe in den Wohnungen stehen bleiben, fragen manche. Bis zu Lichtmess – 40 Tage nach dem Weihnachtsfest, weil dann die Weihnachtszeit endet und im Kirchenjahr langsam die Passionszeit in den Blick kommt. In der frühen Kirche hieß dieser Tag „Fest der Reinigung Mariens“, denn nach den Vorschriften des Alten Testaments galt eine Frau, die einen Jungen entbunden hatte als „unrein“. (Levitikus 12,1-8) Bei der Geburt eines Mädchens 80 Tage. In jüdischer Tradition wurde dann dem Priester ein Reinigungsopfer übergeben (ein Schaf/ Taube). Der erstgeborene Sohn galt als Eigentum Gottes- dieser wurde zum Tempel gebracht und „dargestellt“. Die Eltern Jesu begegnen im Tempel Simeon. (Lukas 2,22-39)

In alten kirchlichen Traditionen lebte dies fort: einen Monat nach der Geburt eines Kindes sollte der erste Kirchgang der Mutter erfolgen.

Vielerorts fanden früher an diesem Tag Lichterprozessionen statt, die dem Tag den Namen gaben (Candlemas – englisch/ Chandeleur- französisch). Die Kerzen wurden dann in einer Messe gesegnet. Die Menschen verbanden mit diesen gesegneten Kerzen Hilfe in Notzeiten oder auch in der Todesstunde. Das Licht symbolisiert die Gegenwart Jesu Christi. Im Mittelalter fanden Kerzenmärkte um Lichtmess statt.

Im 8. Jahrhundert breitete sich das Fest, was zuerst in Rom begangen würde im gallisch- fränkischen Raum aus.

Am 2. Februar wechselten die Dienstboten ihre Stellen. Sie erhielten ihren Lohn und hatten einige Tage frei, in denen sie ihre Familien besuchen konnten.