Was feiern wir denn da?

Palmsonntag

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, der eigentliche Höhepunkt der Passionszeit, der Zeit, in der Christen sich an das Leiden und Sterben von Jesus erinnern.

In der Alten Kirche stand dieser Sonntag ganz im Zeichen der Vorbereitung auf Ostern und die Taufe. Diejenigen, die zu Ostern getauft werden sollten, bekamen an diesem Tag das Glaubensbekenntnis überreicht. Danach wurden die Taufbewerber gesalbt. Darum las man auch die Geschichte von der Salbung (Joh.12,1-11) in Bethanien im Gottesdienst. Danach folgte die Geschichte vom Einzug Jesu in Jerusalem (Joh,12,12 ff). In Spanien und Gallien findet sich um 600 der Name „Palmsonntag“, obgleich es noch keine Palmprozession gibt. Diese findet im 8. Jahrhundert unter Einfluss östlicher Liturgien auch Eingang in die Westkirche. Wo Palmzweige fehlten, nutzte man blühende oder grüne Zweige. Diese wurden während der Feier gesegnet.

Der Volksglaube maß den gesegneten Zweigen oder Palmenblätter heilsame Kräfte zu. So aß man die Knospen der grünen Zweige oder auch Blüten. Sie sollten Krankheiten vorbeugen oder auch Unheil, Blitzschlag und Unwetter von den Häusern fernhalten. Vorbeugend wurden die Zweige benutzt, um Ungeziefer und Schädlinge von Tieren und Pflanzen zu bekämpfen.

Foto von Grant Whitty auf Unsplash

Lit. Karl- Heinrich Bieritz – Das Kirchenjahr, 2. Aufl. Berlin 1988