„Sehe auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“Lk.21,28

Die zweite Adventwoche lädt uns ein, mit offenen Sinnen unseren Weg durch den Advent weiter zu verfolgen.

Wer aufblickt, sieht weiter als bis zu seinen eigenen Fußspitzen, bleibt nicht hängen bei eingefahrenen Sichtweisen, sondern kann seinen Blick weiten. Hat Augen und ein Herz auch für andere. Dabei werden neue Entdeckungen nicht ausbleiben und die Hoffnung kann wachsen. Und manches ist anders als es scheint.

Dazu eine kleine Geschichte:

Zwei reisende Engel machten Halt, um die Nacht im Hause einer wohlhabenden Familie zu verbringen. Die Familie war unhöflich und verweigerte den Engeln, sich im Gästezimmer des Hauses auszuruhen. Anstelle dessen bekamen sie einen kleinen Platz im kalten Keller. Als sie sich auf den harten Boden ausstreckten, sah der ältere Engel ein Loch in der Wand und reparierte es.

In der nächsten Nacht rasteten die beiden im Haus eines sehr armen, aber gastfreundlichen Bauern und seiner Frau. Nachdem sie das wenige Essen, das sie hatten, mit ihnen geteilt hatten, ließen sie die Engel sogar in ihrem Bett schlafen und übernachteten selber im Stall. Bei Sonnenaufgang fanden die Engel den Bauern und seine Frau in Tränen. Ihre Kuh, deren Milch ihr einziges Einkommen gewesen war, lag tot auf dem Feld. Der jüngere Engel wurde wütend uns fragte den älteren Engel, wie er habe das geschehen lassen können?

„Der erste Mann hatte alles, trotzdem halfst du ihm“, meinte er anklagend. „Die zweite Familie hatte wenig, und du lässt die Kuh sterben.“

„Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen“, sagte der ältere Engel. „Als wir im kalten Keller des Haupthauses ruhten, bemerkte ich, dass Gold in diesem Loch in der Wand steckte. Weil der Eigentümer so von Gier besessen war und sein glückliches Schicksal nicht teilen wollte, versiegelte ich die Wand, sodass er es nicht finden konnte. Als wir dann in der letzten Nacht im Bett des Bauern schliefen, kam der Engel des Todes, um seine Frau zu holen. Ich gab ihm die Kuh anstatt dessen. Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.“

(Urheber unbekannt)

Ute Thalmann, Pastorin, Krölpa


In diesem Türchen:

Brauchtum zum Nikolaustag

Bastelt einen lustigen Nikolauspinsel


Brauchtum zum Nikolaustag:

Nikolaus gab es wirklich! Er kommt um das Jahr 270 n.Chr. als Sohn wohlhabender Eltern in Patara (heutige Türkei) zur Welt. Er erhält eine gute Bildung, lernt Lesen und Schreiben. Seine Eltern starben früh und die Legende erzählt, dass sie ihm ein Vermögen hinterließen, das Nikolaus mit armen und Bedürftigen teilte. Er hatte ein großes Herz. Nikolaus wird Priester und später Bischof von Myra. Wie viele seiner Glaubensgeschwister wird er damals wegen seines christlichen Glaubens verfolgt und eingekerkert, kam aber frei, als Kaiser Konstantin das Christentum als Staatsreligion einführte. Er starb am 6. Dezember 343 in Myra. An seinem Todestag denken Kleine und Große an ihn und überraschen einander oder bereiten anderen eine Freude.

Am Abend vor dem Nikolaustag stellen Kinder Teller oder geputzte Stiefel vor die Tür, in Nordamerika werden Strümpfe an den offenen Kamin gehängt, die dann „Santa Claus“ in der Nacht, wenn er durch den Schornstein steigt, mit Süßigkeiten füllt. Mit diesem Brauch erinnern sich Menschen an eine Legende, die berichtet, wie Nikolaus einem armen Vater mit drei Töchtern kleine Säckchen mit Gold/ Geld durchs Fenster warf.

Ganz unterschiedlich stellen sich Menschenvor, wie Sankt Nikolaus unterwegs ist. Im Norden kommt er mit einem Rentierschlitten, anderswo reitet er auf einem Schimmel oder einem Esel. In den Niederlanden wird „Sinterklaas“ als Schutzpatron der Schiffer verehrt, so kommt er mit einem Schiff an. Im Gefolge hat er Knechte in spanischer Tracht, einer davon ist Mohr Piet. In manchen Gegenden kommt er mit einem Ruderkahn über` s Wasser (Tradition in Saalburg oder Brunnen am Vierwaldstättersee (hier mit „Schmutzli“ – seinem Knecht). So gibt es die Tradition, auch „Schiffchen“ aus Papier vor die Tür zu stellen.

Andernorts gibt es den Brauch, Nikolausumzüge zu veranstalten (z.B. in Gegenden der Schweiz)- mit Glocken, Schellen, Peitschen und mit viel Lärm wird Sankt Nikolaus begleitet.

Auch ist mitunter Nikolaus mit „Knecht Rupprecht“ (als wilde Gestalt dargestellt) unterwegs. Allerdings darf letzterer, als der „Böse“, nicht in die Häuser hinein, denn Nikolaus hat Macht über ihn. Nur das „Gute“- d.h. Nikolaus als Schutzpatron der Kinder (der sie beschenkt und segnet) hat Eintritt.

Früher hat Nikolaus die Kinder „geprüft“, sie wurden abgefragt, ob sie „artig“ waren oder auch fleißig gelernt hatten. Aus den Legenden um seine Person lässt sich aber eher seine Güte und sein Herz für Bedürftige erkennen, als die Strenge einer Autoritätsperson.

Die Gaben, die er bringt, sind meist Dinge aus seinem Heimatland (Früchte wie Mandarinen, Datteln, Feigen, verschiedene Nüsse, Lebkuchen mit feinen Gewürzen, rote Äpfel) und eine Nikolausfigur aus Schokolade.

von Ute Thalmann


Basteln Lustiger Nikolauspinsel!


Wir sagen Danke…

Vielen Dank an Jonas Chudasch, für das mitmachen beim Video.

Vielen Dank an Maren Sell für die Bastelidee.

Vielen Dank an die kath. Gemeinde Pößneck für die Bereitstellung Nikolauskostüm.